Wesentlich älter als die Wohnzimmermöbel sind einige Stücke in der angrenzenden Schlafkammer. Hier ist besonders der wuchtige Kleiderschrank zu erwähnen, ein “Frankfurter Wäscheschrank”, der in den Anfangsjahren des 18. Jahrhunderts entstanden sein darf. Vom Alter her könnte er von Anfang an im heutigen Heimatmuseum gestanden haben. Der Schrank wurde in Hofheim erworben und könnte durchaus von einem Hofheimer Dorfschreiner vor etwa 250 Jahren angefertigt worden sein.
Bemerkenswert ist auch das Bett, einmal wegen seiner Abmessungen. Es weist eine Länge von nur 1,80 m auf, was bedeutet, dass die Menschen vor 100 oder 150 Jahren wahrscheinlich von kleinerer Statur waren. Es zeigt auch, dass es keine Seltenheit war, nur ein Bett in der Schlafkammer zu haben, welches von zwei Personen benutzt wurde.
Auffallend ist, dass der Fußboden der Schlafkammer höher liegt, als der Boden in Küche und Wohnzimmer. Die erwärmte Luft in der Küche zog in die höherliegende Schlafkammer und sorgte dort für eine überschlagene Raumtemperatur. Eine separate Beheizung, auch wenn dazu nur ein kleiner Kanonenofen (wie der aufgestellte) benutzt wurde, war höchst selten. Kinderbett, Kinderwagen, Nachtstuhl, Bettflasche, Wanduhr (Odenwälder Uhr), Bilder, Kruzifix und Weihwasserkessel vervollständigen das Bild einer bäuerlichen Schlafkammer des vergangenen Jahrhunderts.
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